Wie funktioniert eine holländische rückwärts Auktion (DRA)?

Um was geht es in diesem Beitrag:

Lesen sie hier den Beitrag:

Wie funktioniert eine holländische rückwärts Auktion (DRA)?

Die holländische rückwärts Auktion, kurz: DRA, wurde ursprünglich in den Niederlanden für den Tulpenverkauf erfolgreich entwickelt und wird bis heute verwendet. Die ursprüngliche Idee, die Tulpen für den besten Preis so schnell wie möglich zu verkaufen, wurde mit der Zeit auch für den Einkauf adoptiert. Die DRA wird heutzutage beim Einkauf für wettbewerbsschwache Bereiche verwendet.

Bessere Einstandspreise im Einkauf durch Auktionen

Jeder hat von der Auktionierung von Blumen in den Niederlanden gehört. Ladungen von Tulpen und anderen Gartenschönheiten werden auf Knopfdruck ersteigert. Diese Dutch Auction und andere Spielarten gibt es aber auch im Einkauf.

Die Verhandlungsplattform Promitea wird mit dem Release 2.0 im Dezember 2016 die bekannte English Reverse Auction um zwei neue Auktionstypen für den Einkauf erweitern. Außer der klassischen englischen rückwärts Auktion (ERA) werden dem Einkäufer nun zwei Ticker-Aktionen angeboten: die holländische rückwärts Auktion (DRA) und die japanische rückwärts Auktion (JRA).

Beide neue Phasentypen werden mit allen heutigen Phasentypen

  • Informationsbeschaffung (RFI),
  • Ausschreibung (RFQ) und
  • Auktion (ERA)

kombinierbar und durchgängig einsetzbar sein. Ein Einkaufsprojekt kann immer aus mehreren unterschiedlichen Phasen zusammengestellt werden.

Die Ticker-Auktionen werden häufig bei niedriger Wettbewerbssituation bis hin zur monopolistischen Situation benutzt. Diese Auktionstypen sind damit speziell für die Szenarien mit einer sehr kleiner Anzahl von Lieferanten geeignet. Der Kern den Ticker-Auktionen liegt bei der Geheimhaltung der Informationen über die Mitbewerbssituation und einem begrenztem festen Zeitraum für die Gebotsabgabe- und Entscheidung.

Wie funktioniert eine holländische rückwärts Auktion (DRA)?

Die DRA wurde ursprünglich in den Niederlanden für den Tulpenverkauf erfolgreich entwickelt und wird bis heute verwendet. Die ursprüngliche Idee, die Tulpen für den besten Preis so schnell wie möglich zu verkaufen, wurde mit der Zeit auch für den Einkauf adoptiert. Die DRA wird heutzutage beim Einkauf für wettbewerbsschwache Bereiche verwendet.

Die DRA fängt bei einem sehr, manchmal auch unrealistisch, niedrigen Preis an. Den Lieferanten wird ein festes Zeitintervall vorgegeben (z.B. 30 Sekunden), in dem sie über die Akzeptanz des Preises entscheiden müssen. Falls keiner von den eingeladenen Lieferanten diesen Preis akzeptiert, wird der Preis automatisch um einen Preisschritt erhöht. Die Lieferanten stehen dann wieder vor der gleicher Entscheidung. Dieser Zyklus läuft so lange, bis der erste Lieferant den Preis akzeptiert. Dann ist die Auktion beendet.

Da die Lieferanten keine Informationen über ihre Wettbewerber haben, sind diese unter Zeitdruck gesetzt, da nur der erste, der den Preis akzeptiert, gewinnt. Es gibt keine weitere Chance oder eine Möglichkeit zur Verbesserung.

Wie funktioniert eine japanische rückwärts Auktion (JRA)?

Die JRA verbessert das Prinzip der englischen rückwärts Auktionen (ERA), wo die Lieferanten aufeinander reagieren können.

Jeder Lieferant fängt mit dem Gebot an, welches er in der vorherigen Phase (RFQ) abgegeben hat. Der Lieferant wird jedes Mal gefragt, ob er den angegebenen Preis akzeptiert. Für diese Entscheidung hat der Lieferant nur ein kurzes Zeitfenster (z.B. 30 Sekunden) zur Verfügung. Akzeptiert der Lieferant den Preis innerhalb dieser Zeit, wird der Preis anschließend weiter reduziert. Hiermit endet jedoch die Ähnlichkeit mit der holländischen rückwärts Auktion, weil die Akzeptanz des letzten Preises eine weitere Senkung des Preises verursacht und die Auktion nicht automatisch beendet. Dieses Zyklus wiederholt sich, bis der Lieferant den Preis nicht mehr innerhalb der angegebenen Zeit akzeptiert. Dann endet für ihn die Auktion. Für andere Lieferanten läuft diese aber weiter.

Den Lieferanten werden keine Informationen über deren Mitbewerbern gegeben. Darunter zählt auch die Information, wie viele Lieferanten noch übrig geblieben sind. Der Lieferant weiß weder bei welchem Preis wer angefangen hat, noch welcher Preis von wem akzeptiert wurde oder nicht. Das komplette Bild sieht lediglich der Einkäufer. Da jeder Lieferant nur mit sich selbst „kämpft“, entscheidet er welcher Preis für ihn noch wirtschaftlich akzeptabel ist. Das ist vollkommen unabhängig vom Wettbewerb.

Ticker-Auktionen bieten viel mehr…

Die oben beschriebene Abläufe der Ticker-Auktionen sind nur eine von den möglichen Einstellungen in der Verhandlungsplattform Promitea , die dem Einkäufer zur Verfügung stehen. Der Einkäufer kann weiter:

  • die Preisschritte für den Gesamtpreis oder auch nur für einzelne Positionen einstellen.
  • die Stufen für die Preisschritte verwenden.
  • die DRA für jeden Lieferanten einzeln laufen lassen.
  • eine Reaktion den Lieferanten auf die erste Akzeptanz in der DRA ermöglichen.
  • für die Lieferanten in der JRA gleichen Startpreis festsetzen.

Die Auswahl der Einstellungen liegt bei dem Einkäufer und seine Strategie, wie er mit den Lieferanten den Einkauf verhandeln möchte.

Transparenzhinweise zum Beitrag:

weitere Beiträge zum Thema:

KI - Künstliche Intelligenz

Vier Fallstricke bei KI-Projekten

Einer aktuellen Databricks-Umfrage setzen bereits 94 Prozent der Unternehmen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen über alle Geschäftsbereiche hinweg ein; mehr als die Hälfte erwartet, dass

Weiterlesen »