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Grundlagen agiler Shop-Entwicklung im B2B: Planung, Ressourcen, Produktdaten, Integration

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Grundlagen agiler Shop-Entwicklung im B2B: Planung, Ressourcen, Produktdaten, Integration

Typische Fallstricke in E-Commerce-Projekten!

Grundlagen agiler Shop-Entwicklung im B2B: Planung, Ressourcen, Produktdaten, Integration

Drei von vier Unternehmen kaufen Studien zufolge heute schon im Wesentlichen online ein. Es lohnt sich also für Händler, die noch “klassisch” verkaufen, über E-Commerce nachzudenken. Allerdings ist der Online-Verkauf kein Projekt, dass sich nebenbei umsetzen lässt. Denn Know-how, Strukturen und Abläufe aus dem klassischen Verkauf lassen sich nicht 1:1 auf den Online-Verkauf übertragen. Erfahren Sie im Folgenden, welche Herausforderungen Software-Projekte mit sich bringen und wie Sie diese mit Methoden der agilen Shop-Entwicklung meistern können.

Händler starten ohne eine klare strategische Zielsetzung in den E-Commerce

Keine Maßnahme ohne messbare Ziele, das gilt selbstverständlich auch für den Online-Verkauf. Und trotzdem starten nicht wenige Unternehmen ihre Reise in den E-Commerce im Blindflug, ohne sich vor dem Start ausreichend Gedanken darüber zu machen, wie der neue Verkaufskanal zu ihrem Unternehmenserfolg beitragen soll. Es wird versäumt, die richtigen Fragen zu stellen: Wen wollen wir mit unserem E-Commerce erreichen? Wie wollen wir uns gegenüber Wettbewerbern positionieren? Welche Faktoren und Entwicklungen im Markt beeinflussen unseren Verkaufserfolg heute und in Zukunft?

Es werden nicht genügend finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen bereitgestellt

Studien zeigen, dass Händler den Umfang und die Komplexität von E-Commerce-Projekten unterschätzen. Denn der Verkauf über das Internet lässt nicht nebenbei aus den Strukturen, Prozessen und Ressourcen aus dem klassischen Verkauf rekrutieren. Vielmehr geht mit dem Start in den Online-Verkauf ein grundlegender Veränderungsprozess im Unternehmen einher, der durch eigene finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen unterstützt werden muss.

Die Qualität der Produktdaten genügt nicht den Anforderungen im E-Commerce

So wie sich Strukturen, Prozesse und Ressourcen aus dem klassischen Verkauf nicht 1:1 auf den E-Commerce übertragen lassen, so muss auch der Treibstoff im Verkauf – die Produktdaten – in der Regel für den Online-Verkauf „veredelt“ werden. In der Praxis bedeutet dies gegebenenfalls, dass Produktdaten von verschiedenen Zulieferern zunächst homogenisiert und angereichert werden müssen, bevor sie in einem Shop-System regelbasiert verarbeitet werden können.

E-Commerce wird losgelöst von anderen Unternehmensbereichen geplant und umgesetzt

Häufig werden digitale Kanäle in Unternehmen nicht als Teil einer Gesamtarchitektur für die Kundengewinnung und den Verkauf konzipiert. Dadurch bleiben wertvolle Synergien durch eine sinnvolle Integration und das Zusammenwirken mit vorhanden Strukturen im Unternehmen ungenutzt. Und schlimmer noch: E-Commerce wird wie auch andere Online-Kanäle als Projekt nebenbei betrieben und kann so nicht sein volles Potenzial entfalten.

Händler, die neu in den E-Commerce einsteigen wollen oder ihre bestehenden Aktivitäten weiterentwickeln wollen, sind gut beraten, diese „Problemzonen“ in der Konzeption ihres Shops zu berücksichtigen. Die agile Shop-Entwicklung bietet hierfür die passende Methodik und sorgt dafür, dass wichtige Voraussetzungen schon in der Planung und Vorbereitung geschaffen werden.

Prinzipien und Vorteile agiler Software-Entwicklung

„Agile Softwareentwicklung bezeichnet Ansätze im Softwareentwicklungsprozess, die die Transparenz und Flexibilität erhöhen und zu einem schnelleren Einsatz der entwickelten Systeme führen sollen, um so Risiken im Entwicklungsprozess zu minimieren. Die Kernidee besteht darin, Teilprozesse möglichst einfach und somit beweglich (=agil) zu halten.“ – Gabler Wirtschaftslexikon

Ein wesentlicher Vorteil der agilen Vorgehensweise besteht darin, dass komplexe E-Commerce-Projekte so in Entwicklungsphasen untergliedert werden, dass ein schneller und kontrollierter Start möglich ist. Dabei werden zunächst Funktionen und Inhalte eines Shops umgesetzt, die notwendig sind, „um einen Fuß in die Tür“ der Zielgruppe zu bekommen. Dahinter steckt die Idee des „Minimum Viable Product“, das als eine Art Prototyp dazu dient, Erfahrungen und Erkenntnisse im Live-Betrieb zu sammeln, die für eine gezielte Weiterentwicklung wertvoll sind. Anders als bei der klassischen Shop-Entwicklung startet man also mit einem reduzierten aber gezielten Angebot an Shop-Inhalten und Funktionen und baut schrittweise aus. Man spricht deshalb auch von „iterativer“ oder „inkrementeller“ Shop-Entwicklung.

Beispiel für iterative Shop-Entwicklung

Zunächst werden Inhalte, Strukturen und Funktionen umgesetzt, die nötig sind, um wesentliche Anforderungen einer relevanten Zielgruppe zu erfüllen. Das können beispielsweise Stammkunden sein, die bereits eine Affinität zum Online-Kauf zeigen. Inhalte und Funktionen, die zu Beginn für die Zielgruppe eine eher untergeordnete Rolle spielen, werden in weiteren Ausbaustufen schrittweise ergänzt. Dabei können, je nachdem wie sich die Anforderungen der Kunden oder des Marktes entwickeln, in jeder Ausbaustufe neue Inhalte und Funktionen hinzukommen. Die Strategie für den E-Commerce dient hier als Navigator und gibt dem Entwicklungsprozess die nötige Richtung.

Ein weiterer Vorteil der iterativen Shop-Entwicklung besteht darin, dass interne Ressourcen und Know-How analog zum Wachstum des Shops schrittweise und bedarfsgerecht aufgebaut werden können. Da der Aufwand für die Planung und Konzeption zu Beginn eines E-Commerce-Projektes naturgemäß hoch ist, empfiehlt es sich, möglichst viele vorhandene Ressourcen im Unternehmen zu aktivieren. Dazu gehören Mitarbeiter aus allen Abteilungen, die am Verkauf beteiligt sind, sowie Partner und Kunden, die ihre Ideen und Anforderungen an den Online-Verkauf für die Konzeption des Shops beisteuern können. Die Anforderungen an den Shop werden in Workshops und Arbeitsgruppen zunächst gesammelt, priorisiert und in ein Grobkonzept für die Shop-Entwicklung übersetzt.

Produktdaten konsolidieren

Laut Studie zum Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Einzelhandel von ibi Research, DIHK und IHK verursacht die Aufbereitung bzw. Bereitstellung von Produktdaten für die Umsetzung eines Online-Shops bei jedem zweiten Online-Händler mehr Aufwand als erwartet. Denn E-Commerce hat höhere Ansprüche an Produktdaten als der Verkauf per Katalog oder im Laden. Damit Produkte in einem Online-Shop optimal präsentiert und wichtige Funktionen und Workflows rund um Produktsuche und Kauf fehlerfrei laufen, müssen Produktdaten vor dem Start in den E-Commerce aufbereitet werden. Daten von verschiedenen Zulieferern müssen gegebenenfalls homogenisiert und um Metainformationen für die Steuerung des Shop-Systems angereichert werden.

Je mehr unterschiedliche Datenquellen im Spiel sind und je heterogener die gelieferten Daten sind, desto größer ist der manuelle Aufwand für die Aufbereitung, auch wenn sich hier vieles automatisieren lässt. Die Konsolidierung von Produktdaten ist in vielen Projekten ein Kraftakt, an dem nicht nur der Händler, sondern auch externe Zulieferer mitwirken müssen, um eine solide Datenbasis zu schaffen.

E-Commerce integrieren

Allein das Beispiel Produktdaten zeigt, dass E-Commerce nicht losgelöst von anderen Bereichen innerhalb und außerhalb des Unternehmens realisiert werden kann. Damit E-Commerce zu einem vollwertigen Bestandteil der Verkaufsarchitektur werden kann, müssen die notwendigen Schnittstellen zu vorhandenen Prozessen, Funktionen und Systemen im Unternehmen geschaffen werden. Dabei geht es nicht nur um das Zusammenwirken technischer Systeme wie Shop, CRM, Content Management und Warenwirtschaft sondern auch um die Mitarbeiter, die schrittweise an den neuen Verkaufskanal herangeführt werden müssen. Der damit einhergehende Veränderungsprozess betrifft weite Teile eines Unternehmens und muss dem entsprechend geplant und gesteuert werden.

Fazit: Nach Relevanz planen und entwickeln

E-Commerce-Projekte sind komplex und sollten entsprechend geplant und umgesetzt werden. Die Shop-Entwicklung nach agilen Prinzipien kann Aufwand, Risiko und Entwicklungszeit (Time-to-market) auf ein Minimum reduzieren. Vorausgesetzt der Händler ist bereit, sein Vorhaben schrittweise zu realisieren. Diese Vorgehensweise hat sich in unzähligen Projekten bewährt, verlangt jedoch die Bereitschaft, unwichtige Anforderungen von wichtigen zu trennen, und klare strategische Ziele für den E-Commerce als Teil einer übergeordneten Verkaufsarchitektur.

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